Montag, 12. September 2011

Everything’s changed!

Die Woche hat sich irgendwie alles geändert: neuerdings komm ich bestens zurecht mit dem Vierjährigen und der Fünfjährige scheint so seine „NEIN, MAMA MACHT DAS“-Phase bekommen zu haben. Ich bin wirklich stolz auf den ganz kleinen, der wirkt so erwachsen neben seinem ein Jahr älteren Bruder. Ganz lieb kommt er fast täglich zu mir an und will mit mir spielen – der andere bekommt das mit, möchte dann natürlich auch und dann sage ich ihm das gleiche, was ich dem anderen vorher auch immer sage: „Please, wash your hands with soap“ – sind nämlich ziemliche Schmutzfinken die beiden… Als Antwort bekomme ich dann etwas so lächerliches zu hören, dass ich ihn wirklich auslache. Er meint, er müsse sich von Seife übergeben und benutzt deshalb keine! HAHAHAHA Das einzige was er benutzt sind die Feuchttücher, sind natürlich auch schneller und besser, wie er es behauptet – ja, keine Widerrede, benutze auch nichts anderes, was glaubt der denn auch, was ich unter der Dusche mache?! Wasser sparen und mich mit Feuchttüchern abreiben – na klar! ;) Also wirklich, ich liebe Seife über alles und kann mir so ein Leben nicht vorstellen – auch als ich klein war, konnte ich es kaum abwarten endlich das Waschbecken zu benutzen, nachdem ich etwas angefasst habe (nagut – vielleicht nicht so extrem wie heutzutage)… hehe. Heute an meinem zweiten freien Tag kommt der Kleine rein und fragte mich erneut, ob er spielen dürfte und meinte auch anschließend, dass er sich schon die Hände gewaschen hätte – AHHH meine Augen leuchteten und das Herz lachte, als ich das hörte – der Junge wird ganz das Aupair^^ hahahaha
Am Donnerstag gab es leider ein paar Probleme mit dem Größeren, weil er sich nicht von mir a) die Lunchbox machen lassen wollte, b) das Frühstück machen lassen wollte und c) sich anziehen lassen wollte – alles sollte die arme Mama machen, die natürlich keine Zeit hatte und ihm das auch sagte – naja nach einigen Heulattacken kam er schließlich 15 min zu spät zur Schule – leider dadurch auch sein braver Bruder! (L)…

Please ensure that you are traveling in the correct part of the train…

Letzten Montag (05.09.) zog es mich nach Crawley, kann ja nicht jeden Tag in dem „Kaff“ rumlungern :P . Also zum Shoppen eignet sich Crawley ziemlich gut, alle „guten“ Läden auf einen Blick – wie z.B. New Look, Primark, WHSmith, Poundland, Superdrug, Boots, TK Max, Sainsbury’s and last but not least LUSH (YUUHUUUU). Die Zugfahrt wird bald um ein Drittel billiger werden, da ich mir die 16-25 Railcard zulege, die mich eben das besagte Drittel sparen lässt. Die wird einmalig 28 Pfund kosten und schon nach nur 5-8 Fahrten hab ich das Geld wieder raus – ein Jahr gültig, lohnt sich also! Beim Nachhausefahren ist mir aber leider ein gewaltiger Fehler unterlaufen: In Horsham wird der Zug gesplittet, was mir bewusst war – das heißt, die zwei (nun) verschiedenen Züge fahren zu unterschiedlichen Endhaltestellen. Da meine Station aber fünf Stationen davor lag, dachte ich mir nichts dabei. Jeder Zug hier hat acht coaches, ich saß im dritten. Die ersten vier fuhren aber leider durch und hielten erst in Barnham an. Nach einer halben Stunde hätte ich eigentlich zu Hause sein müssen, nach einer dreiviertel Stunde blickte ich endlich auf die Uhr und sah wie spät es war. Ich konnte einen Blick auf den Namen der Station erhaschen und sah den Namen „Ford“ – auf meinem Plan war es die 4.Station nach meiner und ich geriet leicht in Panik. Ich fragte also nach, warum der Zug denn durchfährt und nirgends anhält, aber die ältere Frau wusste auch nicht so recht Bescheid und meinte einfach nur, dass ich dann aussteigen soll. Natürlich tat ich das auch, ich wollte ja nicht noch weiter an die Küste heranfahren, als ich sowieso schon war. Dumm, wie ich war, hatte ich nur noch mein Busgeld in der Tasche und konnte mir also auch nicht mehr ein Ticket zurück kaufen… Ich fragte dann am Schalter nach, was ich nun machen könnte und erklärte ihr die Situation. Glücklicherweise meinte sie, ich dürfte zurückfahren, wenn ich es denn auch so dem Schaffner erkläre. Auf dem Rückweg habe ich keine Musik gehört und die ganze Zeit der nervigen Zugstimme gelauscht: „please ensure that you are traveling in the correct part of the train“ – hätte ich mir das mal auf der ersten Rückfahrt zu Herzen genommen :P ….
In Pulborough angekommen nahm ich also den vorletzten Bus des Tages – den ich eigentlich vorher schon im Visier hatte, wusste aber nichts mehr mit meiner Zeit in Crawley anzufangen und bin eine Stunde früher los – Glück für mich! So musste ich nicht die Mutter oder den Vater aufwecken, um mich von der Railstation abzuholen. 

Sonntag, 4. September 2011

The british way of life?


Der 24. August brach an und ich wurde in aller Frühe von der neuen Hostmum abgeholt. Die neue Familie besteht nun aus sechs Mitgliedern, aufgeteilt in zwei Häuser. Es handelt sich hierbei um vier Jungs (4, 5, 15 & 16) und um die Eltern. Tiere kann man hier auch beobachten: zwei Hamster, einen Kater (erinnert mich and die Katze von Kitekat) und zwei Kaninchen. Ich muss zugeben, dass ich mich erst wirklich extrem unwohl (schon beim Betreten des Hauses) gefühlt habe, denn ich sah dem alten Haus schon den hygienischen Zustand an. Nicht zu vergleichen mit meiner ersten Gastfamilie. Nach ein paar Tagen Eingewöhnungszeit und ein paar Spritzern Desinfektionsmittel, kann ich nun hier "leben"...
Wenn man die Arbeit, die hier zu leisten ist, mit der vorherigen vergleicht, kann ich sagen, dass ich hier wirklich viel weniger machen muss. Die Putzarbeit ist mehr oder weniger gleich geblieben, aber die Zeit, in der ich mich um die Kinder kümmern muss, ist drastisch gesunken! Da noch Ferienzeit ist (morgen geht die Schule los), musste ich aber die ganzen Tage zu Hause verbringen und mit den Kindern spielen, was mich wirklich meine Nerven gekostet hat. Der Kleinste ist ebenfalls der Frechste! Er spricht mich nicht mit meinem Namen an, sondern mit "Aupair" oder sogar "silly Aupair". Auch meine Anweisungen befolgt er nicht immer. Ich dachte den einen Tag sogar schon daran, die Familie nochmal zu wechseln, hab mich aber nach einem langen spaziergang dazu entschieden, einfach einmal abzuwarten. Nach einem kurzen Gespräch mit ihm, kann ich mir nun vorstellen, dass es bergauf geht! Gestern war er wirklich lieb zu mir und hat mich auch immer höflich um diverse Sachen gebeten. Ich schätze, dass die Schulzeit ihn verändern wird - positiv versteht sich, immerhin kommt er jetzt in die Vorschule und sammelt so ganz neue Eindrücke von der Welt. Mit dem fünfjährigen versteh ich mich relativ gut und er ist auch nun wirklich nicht frech. Den 15-Jährigen habe ich bis heute noch nicht gesehen, da er im anderen Haus wohnt und eher was mit seinen Freunden unternimmt, als bei seiner Familie zu sein. Ganz im Gegensatz zum Ältesten, der ist so gut wie den ganzen Tag hier im Haus und spielt mit den Kindern, was mir auch sehr die Arbeit erleichtert.
Was mich total verwirrt hat, war der "Ernährungsumschwung": Aus der spanischen Familie noch immer frisches Essen gewohnt, bekommt man hier nur Fertigprodukte zu Gesicht. Ebenfalls tummeln sich hier Berge von Süßigkeiten in der Küche. Eines Nachmittags habe ich einmal die Cornflakes-Packungen gezählt und blieb bei 52 stehen und ich bin der Meinung es sind noch mehr! Die Schränke sind voller Konservendosen, dass man als Lunch und Dinner mal eben schnell (!) zubereiten kann.
Ich, als Vegetarierin, habe an meinem ersten Tag verzweifelt nach frischem Gemüse gesucht... Fehlanzeige. Die Mutter hatte darauf die Erklärung, dass Mittwochs immer die grünen Mülltonnen geleert werden und sich deshalb beispielsweise keine Tomaten mehr im Kühlschrank befinden. Nach nun fast zwei Wochen hier, kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich die einzige bin, die hier Gemüse isst! Gemüse, was den Weg in den Kühlschrank findet, findet auch nur den Weg in meinen Magen, das ist Fakt. Lunch kann ich mir selber zubereiten, weil tagsüber die Eltern schlafen (sie arbeiten nachts) - Dinner macht die Mutter (es wäre doch unhöflich es abzulehnen, wenn sie doch für mich mitkocht). Bis jetzt gab es aber immer nur Pommes (selbstgemacht!), andere Aufbackprodukte oder Aufläufe, die man teils auch den Dosen entnommen hat.
Auch in der Mentalität der Menschen ist ein großer Unterschied zu erkennen. Die spanische Familie, die zu (!) energiegeladen war, hatte mich schon etwas eingeschüchtert... Aber hier bekommt man doch eigentlich nur die beiden jüngsten Kinder zu hören, wenn man vom Husten des Vaters mal absieht. Schweigen ist angesagt, wenn man beieinander sitzt. Ab und zu bekommt man Gesprächsfetzen mit, die dann aber doch schnell wieder verblassen. Jedoch reden sie, wenn man sie anspricht und so konnte ich schon schöne Gespräche führen. Am besten lässt es sich doch beim Backen reden, denn ich habe eine Gemeinsamkeit mit der Mutter entdeckt: wir backen gerne. Nun weiß ich aber nicht, warum sie so viele Backbücher kauft. Langsam bin ich der Meinung, dass die Briten einen Kaufzwang haben - seit dem ich hier bin, bin ich aber auch schon der Kauflust verfallen, weil es hier einfach gute Angebote gibt, wie beispielsweise "buy one get one free".
Ist das wirklich die britische Lebensart? 

La vida española en Inglaterra...


Vom 19.07. bis 24.08. war ich in einer spanischen Familie (3 Mädchen) untergebracht in Southwater (Horsham). Dort musste ich mich größtenteils um ein behindertes Mädchen, im Alter von 11 Jahren, kümmern. Diese Arbeit fiel mir nicht ganz so leicht, wie es sich vielleicht anhört: Windeln wechseln, anziehen, Essen machen, füttern, Trinken geben und baden. Wenn man aber bedenkt, dass man sie auch des öfteren mal hochheben muss (natürlich mit Hilfe), kann man sich sicherlich vorstellen, dass es eine extreme physische Arbeit war. Die erste Woche lag ich jeden Abend total platt im Bett, klagend vor Rückenschmerzen - danach hatte ich mich daran gewöhnt.
Von der Arbeit, die zu leisten war, war mit Abstand das "Füttern" die schlimmste! Sie hatte sich immer mit aller Kraft dagegen gewehrt.
Weiter Aufgaben, die zu erfüllen waren: Spülmaschine leeren, Küche sauber halten, putzen und saugen (Haus - einmal pro Woche), die Kleine (5 Jahre) baden (täglich).
Viele Ausflüge haben wir unternommen - mit spanischen Freunden. An diesen Tagen, konnte ich nun mein spanisches Verständins erweitern - die Familie redet nämlich sonst nur Catalán.
Meine letzten beiden Wochen, die ich dort in der Familie verbracht habe, konnte ich entspannt "genießen". Nur die Oma und das behinderte Mädchen waren im Haus, da die anderen Vier sich einen USA Urlaub gegönnt haben. In dieser Zeit habe ich vorallem mein Spanisch verbessern können (hatte mit der Mutter vorher nur Englisch geredet) und auch viele leckere spanische Rezepte gelernt. Vorallem beim Kochen ist mir eins augefallen: sie verbrauchen ca. 2 Liter Olivenöl pro Woche! Der Vater bringt immer einen 5-Liter-Olivenölkanister aus Spanien pro Woche mit (weil er einmal wöchentlich nach Spanien fliegt - arbeitsbedingt). In den besagten zwei Wochen, hatte ich nicht so viel zu tun, weil sich die Oma die meiste Zeit um die 11-Jährige gekümmert hat.
Nach genau einem Monat, wurde mir gesagt, dass ich nicht länger bleiben kann, da das alte Aupair schon in ein paar Tagen wieder zurückkommen würde. Erschüttert von dieser doch so übereilten Nachricht, musste ich mich auf die Suche konzentrieren. Kurzerhand bin ich also auf die Internetseite www.aupair-world.com gegangen und habe nach Familien in der Umgebung gesucht. Glücklicherweise fand sich schnell eine und ich konnte am 24. August in die neue Familie wechseln.
Abschließend kann ich sagen, dass mir die kurze Zeit, viel über die Pflege von kranken Kindern gelehrt hat. Anfangs war ich noch sehr traurig über die Situation des Mädchens, das wirklich nichts alleine kann. Nach einigen Wochen, habe ich sie besser kennenlernen können und so gemerkt, dass auch sie verstehen kann - gewisse Gesten und Mimen, die einen es wissen lassen...
Wenn ich wirklich ein Jahr in dieser Familie geblieben wäre, könnte ich sagen, dass sich mein Englisch und mein Spanisch bestimmt nicht wirklich verbessert hätten. Wie schon oben kurz erwähnt: die Familie spricht unter sich nur Catalán und hat mit mir schlechtes Englisch und etwas Spanisch gesprochen!
Der Einzug in die britische Familie lässt mich nun hoffentlich mein Englisch "perfektionieren"...

Besser spät als nie...


ich befinde mich nun schon seit dem 19.07.2011 hier in England und wollte schon längst einen Blog entwerfen - kam aber nie dazu. Das ist mein erster Blog, den ich doch gewiss als Erinnerungsstück, aber auch als Offenbarung meiner Aupair-Arbeit mit euch teilen möchte.
Ich arbeite schon seit einigen Wochen als Aupair hier in England und habe bereits jetzt schon großartige Erfahrungen gemacht - sowie gute, als auch schlechte. In den folgenden Posts werde ich euch die Arbeit genauer schildern.